Zukunft Ortskern Volksdorf: Was sich die Bevölkerung und die Geschäftsleute wünschen, wenn sie selbst entscheiden und frei nachdenken können, wollte die Wandsbeker FDP-Fraktion erfahren. Finn Ole Ritter, Fraktionssprecher im Regionalausschuss Walddörfer, erfuhr bei einer Veranstaltung vor Ort von den zahlreichen Teilnehmern viel Praktisches und Konkretes – aber auch viel Kritik an der Unterstützung seitens des Bezirksamtes. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek)
Viele Volksdorfer hatten den zurückliegenden Verkehrsversuch „Flaniermeile Volksdorf“ als misslungen erachtet und beispielsweise kritisiert, dass sie nicht im Vorfeld aktiv in die Gestaltung mit einbezogen worden waren: Hier setzte die Veranstaltung der FDP-Fraktion Wandsbek an, die am 28. Juni zum Austausch in die Ohlendorffsche Villa eingeladen hatte. „Wir wollten zuerst einmal von den Bürgerinnen und Bürgern direkt hören, was sie sich unter einem attraktiven Ortskern vorstellen“, sagt Finn Ole Ritter, Gastgeber des Bürgergesprächs und Sprecher der Fraktion im Regionalausschuss Walddörfer, „und letztlich sind wir überrascht worden: Das waren sehr konkrete und auch praktikable Gedanken. Da bleibt uns das Verwundern, warum das nicht eingeflossen ist in das Konzept von RotGrün und Bezirksamt. Ein Großteil der Ideen benötigt aber kein Flaniermeile-Projekt, sondern einfach ein offenes Ohr der Verwaltung und zeitnahe Realisierung.“
Ohnehin stand die Bezirksverwaltung wiederholt im Fokus der Kritik: „Wenn Initiativen monatelang mit immer neuen Auflagen daran gehindert werden, ein attraktives Angebot im Ortskern auch im Bereich der Weißen Rose zu realisieren“, so Ritter, „dann muss man sich nicht wundern, wenn solche engagierten Geschäftsleute aufgeben. Viele hatten den Eindruck, ihr Einsatz für Volksdorf werde regelrecht ausgebremst.“ Dabei stehe man in unmittelbarem Wettbewerb mit den Angeboten in Ahrensburg. Zu den konstruktiven Vorschlägen gehörte beispielsweise eine Änderung der Parksituation: „Hier gab es eine ganze Reihe sehr nachvollziehbarer guter Ideen, die auch solchen Bürgern entgegenkommen, die auf ein Auto angewiesen sind – und jenen, die ein paar Schritte weiter laufen können. Wir werden uns darum kümmern.“ Ohnehin waren die Vorschläge aus dem Kreis der Teilnehmer, die mehrheitlich zu den Geschäftsleuten und örtlichen Initiativen zählten, ausgesprochen lösungsorientiert und konstruktiv: „Wir nehmen sehr viel mit und empfehlen, sich nun, nach Ablauf der Flaniermeile-Phase, mal wirklich ergebnisoffen zusammenzusetzen und das Thema Dorfkern von der Bürgerseite her aufzurollen und nicht ein fertiges Politik-Konzept überzustülpen. Können und Wollen bei den Bürgern ist vorhanden. Und eine klare und motivierende gemeinsame Linie gibt es auch: Volksdorf ist schön und soll schön bleiben.“ Der Austausch soll fortgesetzt werden, so Ritter, „wir werden uns darum kümmern, an der einen oder andern Stelle etwas Schwung in die Weiterentwicklung vor Ort zu bringen.“