Natur, Klima, Umwelt

Bild: Freepik.com

Liberale Grundsätze zu den Schwerpunkten Natur, Klima und Umwelt in Wandsbek

Wandsbek wird von Alster und Wandse und ihren Zuflüssen geprägt, die durch eine abwechslungsreiche Natur- und Stadtlandschaft fließen. Das Gebiet ist reich an Grün- und Naturschutz-gebieten und nimmt durch seine unverbauten Kaltluftschneisen eine wichtige Funktion für das Stadtklima wahr. Vor diesem Hintergrund ist sich die FDP Wandsbek bewusst, dass Natur- und Umweltschutz und der Schutz vor den Auswirkungen der Erderwärmung häufig zu Konflikten mit den hehren Zielen andere Politikbereiche führen. Nur selten finden sich einfache Lösungen, diese Konflikte zu lösen. Als Freie Demokraten versuchen wir, unter Anwendung unserer Grundsätze, wie z.B. Rechtsstaatlichkeit, Offenheit für neue Lösungen und Technologien, Vermeidung überflüssiger Bürokratie, zu pragmatischen Lösungen zu kommen.

Die heute bereits bestehenden Landschaftsachsen und Quartierparks, die Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete sollen erhalten bleiben. Wo möglich und sinnvoll, sollen sie erweitert und/oder hochgestuft werden.

Der Erhalt der Vielfalt von Flora und Fauna ist für eine lebenswerte Welt zwingend erforderlich und eine Aufgabe für uns alle. Es sind möglichst große und zusammenhängende Schutzgebiete zu bilden und zu erhalten, in denen diese Vielfalt bewahrt werden kann. Darüber hinaus sind es jedoch insbesondere die vielen unterschiedlichen Einzelmaßnahmen an zahlreichen einzelnen Orten, die dazu beitragen, den Bezirk Wandsbek lebenswert zu machen und die vorhandene Pflanzen- und Tierwelt zu schützen und für künftige Generationen zu erhalten.

Zu den nicht mehr zu vermeidenden Folgen der Erderwärmung gehören u.a. Starkregen und Überschwemmungen, länger anhaltende Trockenheit und partieller Wassermangel. Diese müssen wir durch Vorsorge- und ggf. auch bauliche Maßnahmen vermeiden oder mindestens in ihren Auswirkungen mindern.

Bei der Lösung für komplexe Umwelt- und Klimaprobleme setzt die FDP Wandsbek auf die Kreativität der Vielen und den Wettbewerb der besten Ideen. Die FDP Wandsbek bekennt sich zu dem Pariser Klimaabkommen. Es ist die Grundlage unserer Klimapolitik.

Photovoltaikanlagen auf Balkonen

Ob Wohneigentümer oder Wohnungsmieter, für alle gilt, dass sie hohe Kosten für Strom auffangen müssen und hierfür unterschiedliche Alternativen verfolgen. Eine technische Alternative sind Photovoltaikanlagen auf dem Balkon. Diese Mini-Solarstromanlagen bis 600 Watt Leistung können eigen-ständig an das Stromnetz angeschlossen werden. Wie viel Kilowattstunden praktisch erzeugt werden können, hängt von der Südausrichtung und der Verschattung der Balkone ab.

Hinderlich für eine größere Verbreitung von Balkonkraftwerken sind mietrechtliche und/oder eigentumsrechtliche Vorschriften. Die FDP Wandsbek befürwortet grundsätzlich die Installation und Nutzung von Mini-Solarstromanlagen. Zugleich fordern wir die zuständigen Institutionen auf, die bestehenden rechtlichen Hemmnisse zügig abzubauen.

Dach- und Fassadenbegrünung

Dach- und Fassadenbegrünung ist mehr als eine optische Aufwertung des Stadtbilds. Sie ist ein wirksames Mittel gegen das Insektensterben in der Stadt. Die Pflanzen speichern Regenwasser und geben es bei trockenem Wetter wieder ab. Es werden Hitze durch Verdunstung gemildert, Regenmengen besser aufgenommen und durch Wasserrückhaltung die Auswirkungen von Starkregen verzögert. Die Dächer von Schulen, Sporthallen und anderen öffentlichen Gebäuden sind größtenteils ungenutzt. Wir fordern eine Überprüfung aller Dächer öffentlicher Gebäude im Hinblick auf die Frage, ob sie für Dachbegrünung geeignet sind und wie teuer eine Begrünung jeweils ist. Fassadenbegrünung kann im Einzelfall eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn es bautechnisch und vom Betreuungsaufwand machbar ist. Denn sie verbessert Mikroklima und Luft, schützt die Räume vor Hitze und Kälte und ist selbst wiederum Lebensraum für Kleintiere.

Die FDP Wandsbek fordert, das bestehende Programm des Senats zur Dachbegrünung im Jahr 2024 zu evaluieren. Bei positiver Bewertung der Strategie sprechen wir uns dafür aus, weitere Maßnahmen zur Begrünung öffentlicher Gebäude im Bezirk Wandsbek in den Jahren 2024 – 2029 mit Hochdruck zu verfolgen. Dabei sollen jedoch Maßnahmen aus den Handlungsschwerpunkten „Fördern“ und „Dialog“ grundsätzlich Vorrang vor Maßnahmen aus dem Handlungsschwerpunkt „Fordern“ erhalten. Die FDP Wandsbek spricht sich für eine weitere Reduzierung der Niederschlagswassergebühr bei Gründächern und einen Flächenansatz von 0 % aus.

Altbau-Optimierung – Energetische Quartierlösungen bevorzugen

Der regulatorische Rahmen in der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden fokussiert sich auf einzelne Gebäude. Ziel soll und muss es sein, diese durch die baulichen Maßnahmen auf annähernd heutigen Primärenergieverbrauchs-Standard zu bringen. Fossile Energieträger dominieren die Gegen-wart und die Vergangenheit. Zukünftig ist es erforderlich eine dekarbonisierte Energieversorgung zu erreichen.

Die FDP Wandsbek tritt für eine engere Verzahnung zwischen Energie- und Bauleitplanung ein. Klima-neutrale Energiesysteme basieren zu einem großen Teil auf erneuerbaren Energien, die sich durch ein hohes Maß an Dezentralität auszeichnen. Zur Erreichung der Klimaziele halten wir die Nutzung der Solarpotentiale, die sich auf den Wandsbeker Dächern ergeben, für erforderlich. Des Weiteren soll das Bezirksamt mit gutem Beispiel vorangehen und das Solarpotential an allen öffentlichen Gebäuden in Wandsbek prüfen. Dabei soll auch verstärkt auf die Nutzung von Fassadenmodulen eingegangen wer-den, sofern sich bestimmte Dächer besonders zur Begrünung eignen.

Die FDP Wandsbek fordert daher eine Vereinfachung und Entschlackung des Baurechts und des regulatorischen Rahmens, insbesondere bei der energetischen Sanierung bestehender Gebäude. Hier soll z.B. verstärkt darauf hingearbeitet werden, dass nicht nur eine quartiersbezogene Wärmeversorgung möglich ist, sondern die Nutzung von Stromsystemen mit lokaler Erzeugung zur Eigenversorgung auch auf Quartiersebene ohne bürokratische und regulatorische Hemmnisse möglich wird.

Landschafts- und Naturschutzgebiete erhalten

Wandsbek ist in Hamburg der Bezirk mit dem größten Anteil an Landschafts- und Naturschutzgebieten. Er kann in besonderem Maße einen Beitrag zur Klima- und Umweltentlastung Hamburgs beitragen. Diese Gebiete schließen meist an vergleichbare Grünflächen in Schleswig-Holstein an und schaffen Kaltluftschneisen in die Stadt hinein. Bei der zunehmender Hitze-Belastung der Stadt ist dies auch ein gesundheitlich relevanter Aspekt. Diese Flächen müssen daher nicht nur erhalten und geschützt, sondern auch durch Anschluss an weitere Grünflächen in der Stadtmitte weiterentwickelt werden.

Die FDP Wandsbek begrüßt insofern Maßnahmen, die bestehenden Landschaftsschutzgebiete (LSG) und Naturschutzgebiete (NSG) zu erhalten und als solche zu pflegen. LSG und NSG im städtischen Umfeld können sich nicht allein aus sich heraus gesund entfalten. Die Kultur und Pflege dieser Grünflächen erfordert daher fachgerechte Unterstützung, die – wie dies bereits bei einigen Naturschutzgebieten erfolgt – auch durch Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen erfolgen kann. Hierfür sind, wo nicht schon etabliert, passende Strukturen zu entwickeln und zu nutzen, wie zum Beispiel die Schaffung einer Stelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr.

Hamburg hat durch seine festen Grenzen und eine wachsende Bevölkerung dringenden Bedarf nach Sicherheitsfestlegungen, damit die für eine gesunde Stadt wichtigen Kerngrünbereiche nicht umgewidmet werden. Die FDP Wandsbek lehnt Bebauungen in Naturschutzgebieten strikt ab. Dazu gehört auch der dauerhafte Verzicht auf Wind- und Solarkraftanlagen.

Überarbeitung B-Pläne

Das Fehlen strategischer Ansätze in der Stadtplanung, die den heutigen Anforderungen an Wohnen und Arbeiten gerecht werden, ist eine Ursache einer ungesteuerten städtebaulichen Bezirksentwicklung. Die FDP Wandsbek tritt deshalb für eine Umwandlung der Baustufenpläne in modernes, den heutigen Anforderungen entsprechendes Planrecht ein, um damit Potentiale für städtebauliche Entwicklungen im Innenbereich aufzuzeigen und zu erschließen. Die bestehende Bauleitplanung im Bezirk Wandsbek ist größtenteils auf einen Zeitgeist zurückzuführen, der Klimaschutz, Energieeinsparung und CO2-Reduzierung nicht im Blick hatte. Neues Planrecht berücksichtigt nach Auffassung der FDP Wandsbek im Besonderen den Klimaschutz und die Biodiversität für eine effiziente Flächennutzung.

Soziale und städtebauliche Erhaltungsverordnungen sind energetisch kontraproduktiv, betroffene Stadtteile können mittelfristig keinen oder nur einen geringen Beitrag zu den Klimazielen leisten. Sie dienen nur vordergründig den dort wohnenden Menschen, verhindern aber gleichzeitig nachhaltiges, barrierefreies und klimagerechtes Bauen. Die FDP Wandsbek fordert, alle bestehenden und zukünftigen Erhaltungsverordnungen auf die Vereinbarkeit mit der Energiewende zu überprüfen.

Flächenversiegelung / Entsiegelung / Nachverdichtung im Bestand

Aus Sicht der FDP Wandsbek ist die Nutzung immer neuer Flächen für Wirtschaft, Verkehr und Wohnen nicht nachhaltig. Das Bauen auf der „grünen Wiese“ macht es der Stadtplanung und Architekten zwar einfach, schadet aber aus den unterschiedlichsten Gründen langfristig Fauna und Flora und damit den Menschen.

Die FDP Wandsbek tritt für neue Quartierkonzepte zur Nutzungsmischung und Verdichtung im Innenbereich sowie für die stärkere Berücksichtigung multifunktionaler Vorhaben ein. Hierzu gehören die mehrgeschossige Bauweise mit Einzel- und Lebensmittelhandel im Erdgeschoß und die Forcierung des Magistralenkonzepts. Vorhandene Parkplatzflächen können effizienter genutzt werden, in dem sie nach spanischem Vorbild als Tiefgarage, Souterrain oder Erdgeschoss eines darüber neu entstehenden Gebäudes geplant werden. Die Festsetzungen in den Baustufenplänen oder auch B-Plänen sind durch Generalklauseln zugunsten klimaneutraler Bebaubarkeit zu liberalisieren.

Die FDP Wandsbek fordert die Bezirksverwaltung auf, darauf hinzuwirken, dass das „Sanierungsprogramm Hamburger Plätze“ des Senats auch verstärkt die Entsiegelung bzw. den Rückbau wasserundurchlässiger Flächen in den Blick nimmt.

Erhalt der Moore und Fließgewässer im Bezirk Wandsbek

Die Bedeutung der Moore für den Naturschutz und als CO2-Senke ist in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden. Der Bezirk Wandsbek verfügt in Hamburg über die größte Anzahl an Mooren in geschützten Gebieten, vom Duvenstedter Brook über das Stellmoorer Tunneltal bis zum Wittmoor, die z.T. auch in Nachbarbezirken oder in Schleswig-Holstein liegen. Diese sind geschützt, aber dennoch immer wieder bedroht durch Bau- und andere Vorhaben. Die FDP Wandsbek will diese Flächen schützen und wo erforderlich renaturieren und ggf. auch aus-bauen. Denn sie sind ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Vielfalt von Tier- und Pflanzenwelt. Renaturierte Moorflächen sind langfristig von baulichen Veränderungen, die einen negativen Einfluss auf die Treibhausgasbilanz der Moore haben, auszunehmen. Hierfür ist ein bezirks- und länderübergreifender Planungsansatz wichtig. Das darf aber wiederum nicht dazu dienen, auf die Maßnahmen zu verzichten, die im Bezirk aus eigener Kraft getan werden können.

Intakte Fließgewässer, einschließlich der Teiche und kleinen Seen, sind komplexe, sehr artenreiche Ökosysteme. Sie beherbergen vielfältige Pflanzen- und Tiergemeinschaften und stellen eine wichtige Lebensgrundlage dar. Die in den vergangenen Jahren begonnenen Maßnahmen zur Renaturierung der Uferzonen und zum Bau von Fischtreppen von Alster und Wandse/Eilbek müssen fortgeführt bzw. ab-geschlossen werden. Zukünftig müssen auch die kleineren Nebenflüsse (Ammersbek, Saselbek, Rahlau, Berner Au etc.) betrachtet werden und – soweit möglich und nicht im Widerspruch zu bestehenden Eigentumsrechten – in ihren natürlichen Gewässerlauf zurückversetzt werden. Dabei sind, in ausreichender Entfernung von Siedlungen, auch Überflutungsflächen vorzusehen, um Überschwemmungen flussabwärts vorzubeugen.

Hochwasserschutz / Starkregen / Trockenheit

In Folge des Klimawandels haben die Menschen in Wandsbek immer häufiger mit Starkregenereignissen zu kämpfen, die in vielen Stadtteilen bzw. Wohngebieten zu massiven Überschwemmungen führen. Die dafür vorgesehenen Regensiele oder Gräben, die das Wasser in Vorfluter (z.B. Bäche, Flüsse, Seen) lenken sollen, bewältigen die Regenwassermengen bei Starkregenereignissen aus verschiedensten Gründen nicht und es kommt zu Überflutungen privater und öffentlicher Grundstücke.

Die FDP Wandsbek setzt sich für folgende Maßnahmen ein:

  • Systematische Pflege der Gräben zum besseren Schutz der Bevölkerung, u.a. durch Rückschnitt der Bepflanzung und Befreiung von altem Gehölz.
  • Weitere Entsiegelung von Flächen, beispielsweise bei Neubau von Parkplätzen mit wasserdurchlässigen Oberflächen.
  • Bei Neuplanungen oder Grundinstandsetzungen von Straßen soll eine wassersensible Straßenraumgestaltung, zum Beispiel durch verstärktes Anlegen von Rinnen und Mulden oder bessere Versickerungsmöglichkeiten berücksichtigt werden.
  • Bei bestehenden Straßen in Gebieten, die besonders von Starkregenereignissen und Überflutungen betroffen sind, soll geprüft werden, wie kurzfristige, bauliche Maßnahmen an der Straße zu einer Verbesserung der Situation führen können.

Artenschutz / Artenvielfalt im Bezirk Wandsbek

Insbesondere die im Bezirk Wandsbek stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Arten gilt es auch außerhalb von heute bestehenden Landschafts- und Naturschutzgebieten nachhaltig zu schützen. Den Freien Demokraten ist bewusst, dass einmal hier verschwundene Arten häufig nicht mehr zurück-kehren. Dem Verschwinden und Aussterben von heimischen Tier- und Pflanzenarten muss daher aktiv begegnet werden. Dabei sind erforderlichenfalls Kompromisse bei der Nutzung von einzelnen Flächen durch den Menschen zu prüfen. Dies kann beispielsweise an Naturschutzgebiete unmittelbar angrenzende Flächen betreffen. Gleichwohl kann im individuellen Einzelfall auch die schonende und verträgliche räumliche Umsiedelung von Arten bei Flächennutzungskonflikten mit dem Menschen eine Lösung darstellen. Im Idealfall lassen sich Artenschutz und die Schaffung von Naherholungsflächen für den Menschen miteinander vereinen, wie beispielsweise durch das Anlegen von Blüh- und Streuobstwiesen.

Die FDP Wandsbek setzt sich ausdrücklich für den Schutz gefährdeter und stark gefährdeter heimischer Arten im Bezirk ein, die im Rahmen der Roten Liste für den räumlichen Geltungsbereich der Freien und Hansestadt Hamburg erfasst werden. Die bestehenden roten Listen sind dabei teilweise nicht mehr auf einem aktuellen Stand. So wird beispielsweise durch die Verwaltung noch immer auf eine „Artenschutzprogramm Rote Liste der Großschmetterlinge in Hamburg“ verwiesen, das zwar 1989 veröffent-licht wurde, jedoch auf einem noch älteren Datenstand, aus dem November 1983, basiert. Der Schutz der Artenvielfalt im Bezirk Wandsbek erfordert die volle Aufmerksamkeit der heutigen Gesellschaft und aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen.

Zum Schutz der Artenvielfalt und zur Bewahrung von gefährdeten, stark gefährdeten und vor Ort vom Aussterben bedrohten Arten fordert die FDP Wandsbek:

  • Aufstellung einer Roten Liste der im Bezirk Wandsbek heimischen Tier- und Pflanzenarten auf Grundlage einer vertiefenden, aktuellen wissenschaftlichen Untersuchung, einschließlich der Durchführung einer Gefährdungsanalyse zu u.a. der jeweiligen aktuellen Bestandssituation, den langfristigen Bestandstrends, den kurzfristigen Bestandstrends und der Darstellung von Risikofaktoren.
  • Erstellung und finanzielle Absicherung eines Schutzkonzeptes mit konkreten Handlungsmaß-nahmen für stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten im Bezirk Wandsbek.
  • Schaffung bzw. Revitalisierung von Grünkorridoren zwischen bestehenden Landschafts- und Naturschutzgebieten.
  • Einrichtung und fortlaufende Pflege von jeweils zehn neuen Blühwiesen und Streuobstwiesen im Bezirk Wandsbek, unter Einbeziehung von regionalen Initiativen und Institutionen in den einzelnen Stadtteilen.
  • Aufstellen von Wildbienen-Nisthilfen nach dem Vorbild des sogenannten Wildbienenhotels im Botanischen Sondergarten Wandsbek an weiteren Standorten im Bezirk.
  • Ausbringen von geeigneten Kunsthöhlen für Fledermäuse bei Quartiermangel in bestehenden Waldflächen.
  • Schaffung von Ufergehölzen und Gräben zur Sicherung von Rückzugsräumen für Fischotter und weiteren entlang der Bäche und Flüsse im Bezirk heimischen Tierarten.
  • Punktuelle Abschrägung von Bordsteinkanten in Gewässernähe sowie Schaffung und Pflege von permanenten Schutz- und Leiteinrichtungen zur Reduzierung der Aufenthaltsdauer von Amphibien auf für sie lebensgefährlichen Straßen.

Darüber hinaus setzt sich die FDP Wandsbek für die Wiederansiedelung der seit 2004 in Hamburg als ausgestorben geltenden Europäischen Sumpfschildkröte Emys orbicularis im Norden des Wohldorfer Waldes und entlang der Ammersbek ein.

Park- und Grünflächen / Urban Gardening

Park- und Grünflächen dienen nicht nur der Erholung der Bürgerinnen und Bürger und der biologischen Vielfalt in unserer Stadt, sondern sie sind als Zellen der „Grünen Lunge“ Hamburgs zu verstehen. Insofern müssen sie über den jeweiligen Standort hinaus als Teil eines größeren Grüne-Lunge-Netzwerkes betrachtet werden und entsprechende Aufgaben übernehmen. Dazu gehört die Facette „Schwammstadt“ genauso wie die Facette „Erholungsgebiet“, der „Schattenaspekt“ genauso wie der „Gesundheitsaspekt“. Nicht zuletzt in Verbindung mit sportlicher Betätigung übernehmen die Park- und Grün-anlagen eine bedeutende Rolle im sozialen Miteinander der Bevölkerung und für das gesunde Leben in einer sich verdichtenden Stadt.

Für die FDP Wandsbek leiten sich hieraus eine Reihe von Forderungen ab:

  • Die Gestaltung von Park- und Grünflächen muss grundsätzlich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Besucher ausreichend Rechnung tragen.
  • Bei der Einrichtung oder Umgestaltung von Park- und Grünflächen müssen Starkregensammelflächen, Versickerungsmöglichkeiten und andere Aspekte einer „Schwammstadt“ berücksichtigt werden.
  • In den Park- und Grünflächen müssen ausreichend Sitzbänke, Spielplätze, Spazierwege, Liege-wiesen, Grillbereiche, Toiletten und Abfallbehälter vorgesehen werden, damit diese ihrer Funktion als Erholungsgebiet gerecht werden können.
  • Bei steigender Hitze im Sommer wird es in den kommenden Jahrzehnten immer wichtiger, dass die Park- und Grünflächen über viele Schattenbereiche in den Bereichen verfügen müssen, in denen sich die Besucher aufhalten: Bänke unter alten Bäumen, natürliche oder künstliche Überdachungen über Spielplatzbereichen etc.
  • Öffentliche Anlagen in den Parkflächen – vor allem die Toiletten – müssen besonders regelmäßig gereinigt werden.

Urban Gardening ist als bürgerschaftliches Engagement für Ausbau, Erhalt und Pflege des Stadtgrüns zu verstehen. Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, die in unterschiedlicher Trägerschaft gestaltet und begleitet sein können. Solche Angebote verstärken die Identifikation der Bürger mit „Natur in der Stadt“, wecken Interesse und Verantwortung für Umwelt, Naturschutz und Klima und schaffen für die Betreuer ein Stück Lebensfreude. Die FDP Wandsbek begrüßt und unterstützt diese sinnvollen und nachhaltigen Maßnahmen zur Verbesserung von Natur, Umwelt und Klima – und damit auch Bemühungen, bisher unterentwickeltes Grün in der Stadt zu neuer Relevanz weiterzuentwickeln. Die FDP Wandsbek erwartet, dass die Verwaltung diese Initiativen durch wohlwollendes Handeln begleitet.

Stadtreinigung

Für die Sauberkeit von Straßen und Grünanlagen ist in einer immer dichter besiedelten Stadt eine Vergrößerung der Anzahl an Abfallbehältern ebenso notwendig wie deren regelmäßige Leerung. Die Recyclinghöfe im Stadtgebiet sollen den Bürgerinnen und Bürgern bewusster werden als Anlaufstellen für größere Mengen Müll oder Sondermüll-Materialien. Hierzu sollte es Informationsblätter zu den 10 Angeboten im Einzugsbereich geben, die beispielsweise am Schwarzen Brett in Wohnanlagen angebracht werden sollten. Hierbei ist zu prüfen, wie der Annahmevorgang in den Abendstunden und an Samstagen beschleunigt werden kann.

Lichtverschmutzung

Unabhängig von der aktuellen Energieknappheit hat sich die Nachtbeleuchtung durch ihre in den letzten Jahrzehnten zunehmende Intensität und Verbreitung als problematisch herausgestellt. Viele Tiere, auch die in der Stadt lebenden, werden hierdurch in ihrem Biorhythmus massiv gestört, ohne sich diesem Einfluss entziehen zu können.

Deshalb fordert die FDP Wandsbek:

  • Einführung von intelligenten Beleuchtungssystemen mit Bewegungssensoren auf dafür geeigneten Fußwegen.
  • Auf- und Ausbau von Lichtmanagementsystemen zur Beleuchtungssteuerung.
  • Reduzierung oder Abschaltung der Beleuchtung von Gebäuden und Brücken ab 23 Uhr, wo dies unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten möglich ist.

Lärmschutz

Insbesondere entlang der bestehenden Hauptverkehrsstraßen und entlang der durch Wandsbek führenden Eisenbahnstrecken sowie im Einzugsbereich des Hamburger Flughafens kommt es zu Schallbelastungen, die auf die Umwelt und die Menschen in Wandsbek störend, belastend oder gar gesundheitsschädigend wirken können. Der Lärmschutz konnte in den vergangenen Jahrzehnten in Hamburg bereits signifikant verbessert werden. Bei weiteren Lärmschutzmaßnahmen gilt es jeweils die berechtigten Interessen der anliegenden Bewohner und die Erfordernisse der Wirtschaft in Einklang zu bringen.

Vor diesem Hintergrund spricht sich die FDP Wandsbek für folgende Maßnahmen aus:

  • Die bestehenden Maßnahmen zum Schutz vor Fluglärm, insbesondere in den Einflugschneisen des Hamburger Flughafens, haben sich bewährt. Die bestehenden Nachtflugbeschränkungen im Zeitraum von 23 bis 6 Uhr sind beizubehalten. Der Hamburger Flughafen soll in Abstimmung mit den Fluggesellschaften ein Konzept vorlegen, wie die Anzahl an weiterhin im Zeitraum von 23 bis 24 Uhr zulässigen Landungen von verspäteten Linien- und regelmäßigen Pauschalreiseflügen reduziert werden kann. Für Katastrophen- medizinische Hilfsleistungs-, Rettungs- und dringenden polizeiliche Einsatzflüge muss der Flughafen jedoch weiterhin für Flüge mit entsprechender Einzelausnahmegenehmigung auch nachts geöffnet bleiben.
  • Im Zusammenhang mit der Errichtung der Festen Fehmarnbeltquerung ist mit einer Zunahme des Güterverkehrs auf der durch Wandsbek führenden Eisenbahnstrecke Hamburg – Lübeck zu rechnen. Durch einen Ausbau der Verbindung Lübeck – Büchen – Lüneburg kann ein Teil des Güterverkehrs an Wandsbek vorbeigeführt werden. Forderungen nach einem gänzlichen Verbot von Güterzügen über die bestehende, durch Wandsbek führende Eisenbahnstrecke sind jedoch weder mit geltenden gesetzlichen Bestimmungen in Einklang zu bringen, noch berücksichtigen sie die erhebliche Bedeutung des umweltfreundlichen Verkehrsträgers Schiene für den für Hamburg wichtigen Seehafenhinterlandverkehr. Lärmschutz entlang der im Zuge des Baus der S-Bahn-Linie 4 auszubauenden Eisenbahnstrecke Hamburg – Lübeck ist auf dem Gebiet des Bezirks Wandsbek durch Lärmschutzwände und den Einbau von Schallschutzfenstern sowie Schalldämmlüftern zu erreichen. Neu errichtete Schallschutzwände sollen dabei abschnittsweise geordnet durch Graffiti-Künstler gestaltet werden können, um einer Verunstaltung durch wilde Graffitis ohne erkennbaren künstlerischen Wert entgegenzuwirken.
  • Ein nächtliches Tempo 30 auf einzelnen Abschnitten von Hauptverkehrsstraßen lehnt die FDP Wandsbek ab, denn die damit erreichte Lärmminderung ist minimal. Auf der anderen Seite führt sie jedoch zur Verlagerung von Verkehrsströmen. Stattdessen ist eine Reduzierung des Straßenverkehrslärms durch eine bessere Instandhaltung der Straßen, d.h. insbesondere die zeitnahe Beseitigung von Schlaglöchern und Spurrillen, zu erreichen. Einer abschnittsweisen Verwendung von sogenanntem Flüsterasphalt auf besonders lärmbelasteten Straßenabschnitten steht die FDP Wandsbek auch unter Berücksichtigung des höheren Instandhaltungsaufwands aufgeschlossen gegenüber.

Klimawandel / Forschung zum Klimawandel

Um die konkreten Auswirkungen des Klimawandels auf Hamburg und die Wirkung von Anpassungs- bzw. Schutzmaßnahmen zu untersuchen, baut die Stadt Hamburg momentan ein Klimafolgen-Monitoren über so genannte IMPACT-Indikatoren auf. Die FDP Wandsbek setzt sich für eine stärkere Vernetzung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft mit den Bezirksämtern und den Bezirksversammlungen ein. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Klimaanpassungsmaßnahmen müssen koordinierter und schneller auch in den Bezirken in konkrete Politik umgesetzt werden können.