„Unser Platz soll schöner werden“: FDP-Fraktion Wandsbek begrüßt ergebnisoffenes Weiterentwicklungskonzept für den Wandsbeker Wochenmarkt

Dieser Platz muss schöner werden – wenn der Wochenmarkt seine Stände wieder weggeräumt hat, findet nicht nur die FDP-Fraktion Wandsbek. Der Wochenmarkt selbst soll bleiben und alle Marktstände ebenfalls, so der Plan der Bezirksversammlung. Eine Teilbebauung ist inzwischen nicht mehr vorgesehen – jetzt geht es darum, den großen zentralen Platz für alle Wandsbeker so zu gestalten, dass man sich gerne dort aufhält. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek)

Die Zukunft des Wandsbeker Wochenmarktes war auch in der Bezirksversammlung vom 13. April 2023 wieder Thema – und zwar eines mit heftigen Diskussionen. Unter anderem ließ eine Gruppe aus Marktbeschickern und Bürgern verkünden, dass die von ihnen auf den Weg gebrachte Petition, der Platz solle zu 100% für den Wochenmarkt zur Verfügung stehen und nicht teilbebaut werden, nunmehr eine Vielzahl an Unterschriften erreicht habe, weshalb die Bezirksversammlung deren Anliegen Rechnung zu tragen habe. „Hier ist allerdings einiges klarzustellen, und wir sind sehr froh, dass dies – und zwar sehr entschieden – bei der Bezirksversammlung auch geleistet wurde“, sagt dazu Birgit Wolff, FDP-Fraktionsvorsitzende in Wandsbek. „Zum einen geht die Petition von einer geplanten Teilbebauung aus – das Thema ist aber, was alle Beteiligten wissen, nach der letzten Sitzung des Planausschusses vom Tisch. Damit ist die Grundlage der Petition entfallen.“ Zudem sei suggeriert worden, die Marktbeschicker würden ihre Standplätze verlieren. Auch dies sei falsch – allerdings ein emotionsstarkes Thema, mit dem sich leicht für Unterschriften aus dem ganzen Bundesgebiet zu werben ließe. „Es war und es ist im Gegenteil immer schon und auch heute Grundlage aller unserer Gedanken und Pläne in der Bezirksversammlung, dass alle Marktbeschicker, die derzeit an den vollen Samstagen auf dem Platz sind, auch auf dem künftigen Marktplatz ihren Standort finden. Auch wir von der FDP-Fraktion lieben unseren Wochenmarkt und unterstützen alle Konzepte, die diesen zentralen Platz im Wandsbeker Zentrum für Anwohner, Marktbeschicker und künftige Besucher attraktiver machen!“

Die Forderung der Petenten, die Bezirksversammlung habe dem Begehren der Petition Folge zu leisten, sei allerdings inakzeptabel. „Wir begrüßen es sehr, wenn sich Bürger engagieren, das ist für uns das A und O der Kommunalpolitik – und deshalb setzen wir uns auch für eine Verbesserung der bisherigen Bürgerbeteiligung ein. Bürgerbeteiligung ist für uns aber keine Einbahnstraße, sondern vor allem das gemeinsame Ringen nach der bestmöglichen Lösung auf Augenhöhe“, betont FDP-Bezirksabgeordneter Finn Ole Ritter, der das Thema auch zu einem eigenen Debattenantrag gemacht hatte. „Für uns als gewählte Vertreter der Bürgerinnen und Bürger in Wandsbek ist maßgeblich, was die Betroffenen vor Ort für Wünsche und Sorgen haben. Das entnehmen wir zuvorderst entsprechenden bezirklichen Beteiligungsformaten und nicht allein einer Petition mit Unterschriften aus dem ganzen Bundesgebiet oder Hamburger Gegenden, die die Herausforderungen vor Ort gar nicht einschätzen können. Unser Hauptaugenmerk bei so einem zentralen Wandsbeker Platz gilt allen Wandsbekerinnen und Wandsbekern, die sich einbringen wollen. Deshalb danken wir all denen, die sich hier bereits konstruktiv eingebracht haben, sowohl kritisch als auch mit Unterstützung.“

Nicht nur die FDP-Fraktion, auch andere Fraktionen und das Bezirksamt erhalten zum Thema Wandsbeker Wochenmarkt viele Rückmeldungen, Birgit Wolff: „Wir als Bezirksabgeordnete stehen in der Verantwortung, nicht nur laut vorgebrachte Bürgerinteressen zu berücksichtigen, sondern auch die Anliegen derjenigen Wandsbeker Bürgerinnen und Bürger, die sich ungern laut und kämpferisch in die Diskussionsrunden werden. Diese Menschen, die hier wohnen und leben, wenden sich auf anderen Wegen an uns und wünschen sich einen Platz im Herzen Wandsbeks, der einladend ist und schön und wo man sich wohlfühlen kann – und das ist der überwiegend leere Wochenmarktplatz derzeit ganz und gar nicht. Eine solche Tristesse und Ödnis ist gänzlich inakzeptabel, zumal an dieser Stelle im Bezirk! Dieser große zentrale Platz gehört allen in Wandsbek – ihn für alle attraktiv zu machen, ist unsere Aufgabe in der Kommunalpolitik.“ Ungewohnt scharf wurde die Behauptung der CDU-Fraktion, die Marktbeschicker seien nicht ausreichend in die Konzeptentwicklung einbezogen worden, von der Mehrheit der Bezirksabgeordneten sowie von Amtsleiter Thomas Ritzenhoff zurückgewiesen. Ritzenhoff erinnerte an die vielfältigen zurückliegenden Treffen mit den Marktbeschickern und auch an deren Einverständnis mit den vorgestellten Konzepten, was allen Fraktionen in der Bezirksversammlung bekannt sei.

Entsprechend bestätigte die deutliche Mehrheit der Abgeordneten das zuvor im Planungsausschuss beschlossene Konzept der ergebnisoffenen Weiterentwicklung, das Chancen für einen Wohlfühlplatz biete im Gegensatz zu einem reinen Sanierungskonzept. „Wir sind froh, dass wir frei denken und planen können“, sagt Birgit Wolff, „und wenn es nachher nur eine Fläche mit Bäumen und Sitzgruppen an einer Seite gibt und der Platz ansonsten frei für Weiteres außerhalb der Marktzeiten bleibt: Nichts ist von vornherein ausgeschlossen. Unser gemeinsames Ziel eint uns allerdings alle, und wir freuen uns daher auf den weiteren Austausch auch mit den Marktbeschickern: Unser Platz soll schöner werden. Alle Ideen dazu sind herzlich willkommen.“