U-Bahnhof Farmsen: Bürger in Sorge wegen wachsender Kriminalität / FDP fordert Offenlegung der Zahlen und Präventionsmaßnahmen

Anwohner und Pendler wissen es längst: Die Sicherheitslage am U-Bahnhof Farmsen ist alles andere als rosig. Mit 129 Polizeieinsätzen im ersten Halbjahr 2023 gehört die Station zu den gefährlichsten Bahnhöfen Hamburgs. Die FDP-Fraktion Wandsbek hat dazu nachgehakt: Die Antwort von Bezirksverwaltung und der Behörde für Inneres und Sport (Drucksache 27-7692.1) ist jedoch unbefriedigend, finden die Freien Demokraten. „Der U-Bahnhof Farmsen ist mittlerweile ein Kriminalitätsschwerpunkt in Hamburg. Für die Anwohner und Gewerbetreibenden ist das eine unerträgliche Situation. Die Polizeipräsenz muss massiv verstärkt werden und die Aufenthaltsqualität durch eine umfassende Neugestaltung des Bahnhofsumfelds verbessert werden. Auch präventive Maßnahmen für Jugendliche sind dringend erforderlich“, sagt Daniel Valijani, Bezirksabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion. Die Freien Demokraten hatten konkrete Daten zur Entwicklung von Gewaltdelikten, aber auch Raub, Diebstahl und Einbrüchen am Bahnhof und in der unmittelbaren Umgebung abgefragt. Hier verwies die Innenbehörde jedoch darauf, dass das nicht ausgewertet werden könne. „Es ist ärgerlich, dass Rot-Grün mauert, was Daten zur Kriminalitätsentwicklung angeht. Die Fakten müssen jetzt klar auf den Tisch gelegt werden. Nur so lassen sich Vorschläge erarbeiten, wie das Problem bekämpft werden soll.“

Zuviel Kriminalität und zu wenig Einsatz am U-Bahnhof Farmsen, kritisiert Bezirksabgeordneter Daniel Valijani, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion Wandsbek. Gefordert wird mehr Aufklärung und vor allem mehr Prävention. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek)

Auch die FDP-Fraktionsvorsitzende Birgit Wolff ist unzufrieden mit der Antwort auf die Kleine Anfrage: „Uns verblüfft nicht zuletzt, dass das Bezirksamt bestätigt, dass der örtliche Bereich durch eine erhöhte Kriminalitätsrate belastet ist, es käme zu einer Ballung verschiedener Problemlagen. Demgegenüber behauptet die Landesbehörde für Inneres und Sport, die polizeiliche Lage sei ruhig und die Polizei bewerte den U-Bahnhof Farmen im gesamtstädtischen Vergleich als unauffällig. Für uns sieht das so aus, als ließe die Landesbehörde das Bezirksamt mit dem Problem im Regen stehen.“ Verstärkt werde der Eindruck noch dadurch, dass das Bezirksamt die Empfehlung der Wandsbeker FDP-Fraktion bestätigt, dass Straßensozialarbeiter gezielt vor Ort eingesetzt werden sollten. Allerdings sei die Finanzierung der Stellen noch nicht geklärt. „Wenn das Land die Sicherheitssorgen nicht nur der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch des zuständigen Bezirksamtes nicht ernst nimmt, ist das ein sehr schlechtes Signal für Hamburg und unseren Bezirk Wandsbek. Wir fordern eine rasche Klärung zur Forcierung des Einsatzes von Straßensozialarbeitern: Probleme wie an diesem Standort sind nur präventiv zu klären – durch Veränderung von Verhältnissen, aber auch von Verhalten!“

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