Pflanzen statt Fällen: FDP-Fraktion Wandsbek erinnert an Aktion „Spendenbäume“

9 Enkelkinder hat Wolfgang Ploss aus dem Alstertal – und für jedes wächst nun ein inzwischen schon stattlicher Baum in einem Park am Universitätsklinikum, so wie diese Zeder. Eine gute Idee zum Nachmachen, meint die FDP-Fraktion Wandsbek. (Foto: FDP-Fraktion Wandsbek)

Nicht nur der NABU machte gerade erneut darauf aufmerksam, dass das Verhältnis von gefällten und nachgepflanzten Bäumen in Hamburg nicht stimmt: Auch in den Hamburger Bezirksversammlungen wie beispielsweise in Wandsbek ist das Missverhältnis ein Dauerthema. Zudem steht aktuell im Bereich Karlshöhe, wenn die Landesbehörde ihre Straßenbaumaßnahmen umsetzt wie geplant, auch einigen der rund hundertjährigen Bäume die Säge bevor.

Wenigstens einen kleinen Ausgleich schaffen können die Bürgerinnen und Bürger durch Bäume, die sie spenden und die – so jedenfalls die Hamburger Umweltbehörde BUKEA – auch ziemlich sicher nicht gefällt werden: „Zumindest in den letzten fünf Jahren sei keiner der gespendeten Bäume gefällt worden“, sagt Birgit Wolff, Vorsitzende der FDP-Fraktion Wandsbek. Seit 2011 gebe es diese Aktion unter dem Motto „Mein Baum, meine Stadt“ – und in diesem Start-Jahr verzeichnete die Behörde mit 714 Spendenbäumen auch den klaren Rekord auf der Pflanzkampagnenliste. Seither geht die Anzahl der Spendenbäume deutlich zurück – vermutlich, so Wolff, auch deshalb, weil nicht mehr sichtbar und aktiv dafür geworben wird.

„Dabei ist es eigentlich eine schöne Idee, zur Hochzeit oder für jedes Enkelkind in Hamburg einen Baum zu pflanzen, so wie es beispielsweise Wolfgang Ploss aus dem Alstertal gemacht hat: Mittlerweile sind seine neun Bäume auch schon ganz schön groß!“ Sie stehen unweit des UKE in Eppendorf in einem kleinen Park und dienen auch als „Nachwuchs“ für die vielen sehr alten Bäume, die es irgendwann nicht mehr geben wird. Aktuell sind fast 600 Standorte im Bezirk Wandsbek für einen möglichen Spendenbaum ausgewiesen, sagt die BUKEA auf die kleine Anfrage der FDP-Fraktion Wandsbek (Drucksache 21-4471.1). Schon mit 100 Euro kann man einen Baum anzahlen, wenn die erforderlichen 500 Euro zusammen sind, wird er gepflanzt. „Einen wirklichen Ausgleich schaffen die vereinzelten Spendenbäume natürlich nicht“, sagt Wolff und verweist auf die BUKEA-Daten zur Baumbilanz in Wandsbek, wonach im Jahr 2020 rund 610 Straßenbäume gefällt, aber nur 375 nachgepflanzt wurden, „aber es ist eine schöne Idee für alle Liebhaber von Bäumen, sich selbst und der Umwelt zu einem schönen Anlass eine Freude zu machen.“ Eine interaktive Karte, wo es mögliche Spendenbäume gibt und ob schon welche angezahlt sind, gibt es unter: Hamburg.de/mein-baum-meine-stadt