Flaniermeile Volksdorf: Kundenparkplätze entfallen ersatzlos, bestätigte das Bezirksamt der FDP-Fraktion Wandsbek auf ihre Kleine Anfrage seitens Finn Ole Ritter hin. (Bild: Liebenow-Fotografie)
Wie aus der Beantwortung einer schriftlichen kleinen Anfrage der FDP-Fraktion Wandsbek hervorgeht (Drucksache 21-4038), fallen während des Verkehrsversuchs „Autoarmer Ortskern Volksdorf“ alle 68 öffentlichen Parkplätze (ohne die drei Parkplätze für Menschen mit Behinderungen) vollständig weg. Der bestehende Bedarf wird durch die drei neu errichteten Taxiparkplätze und einen neuen Kiss&Ride-Parkplatz nicht ansatzweise ausgeglichen. Nach wie vor nicht geklärt ist, ob während des Verkehrsversuchs das P+R-Parkhaus ersatzweise kostenfrei zur Verfügung steht. Zudem bestätigte die Bezirksverwaltung, dass es bisher keinerlei klare Kriterien dafür gibt, nach welchen Aspekten die geplante Evalution den Versuch als positiv oder gescheitert bewerten soll.
„Es erweckt immer mehr den Eindruck, dass der Verkehrsversuch >autoarmer Dorfkern Volksdorf< mit der heißen Nadel gestrickt wurde“, sagt dazu Finn Ole Ritter, Mitglied der FDP-Fraktion Wandsbek und Sprecher der Fraktion im Regionalausschuss Walddörfer: „Die rot-grüne Mehrheitskoalition will diesen Verkehrsversuch zudem offenbar über alle Kritikhürden und Bürgerbedenken hinweg durchziehen. Dass der Verkehrsversuch völlig unvoreingenommen evaluiert wird, wenn es keine klaren Kriterien gibt, an denen man sich orientiert, ist außerdem wenig überzeugend!“
Auf ein weiteres Problem weist Birgit Wolff, Vorsitzende der FDP-Fraktion Wandsbek hin: „Die Interessen der Händler vor Ort scheinen bei den Planungen keine Rolle zu spielen. Es wird billigend in Kauf genommen, dass die Händler nach der belastenden Corona Zeit erneut massive Einbrüche verzeichnen und über die geplanten 6 Wochen Verkehrsversuch auf wichtigen Umsatz verzichten müssen. Ein Flanieren braucht aber attraktive Geschäfte – alles andere wäre Spazieren, und da bietet gerade Volksdorf mit seinem Umfeld genügend und gesündere Alternativen!“