Volksdorf gefällt vielen Volksdorfern eigentlich so wie es ist – und für ein paar Autos im Zentrum weniger haben sie viele gute Ideen, die die FDP-FRaktion Wandsbek unterstützt und auch ergänzt hat. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek)
Auf eine hohe Beteiligung der Volksdorfer Bürgerinnen und Bürger hofft die FDP-Fraktion Wandsbek bei der für den 2. März angesetzten öffentlichen Info-Veranstaltung zur geplanten „Flaniermeile Volksdorf“: „Nach außen wird seitens der rot-grünen Koalition immer vermittelt, die Volksdorfer stünden hinter dem Verkehrsversuch“, sagt Finn Ole Ritter, Bezirksabgeordneter und Sprecher der Wandsbeker FDP-Fraktion im Regionalausschuss Walddörfer, „dem ist aber keineswegs generell so. Wir bekommen fast schon Hilferufe aus der Bevölkerung und nicht zuletzt aus der Geschäftswelt, dieses Vorhaben zu stoppen!“ Allerdings ist schon allein der FDP-Antrag in der Bezirksversammlung, den Verkehrsversuch wenigstens auf eine Zeitphase mit Hamburg-typischem Wetter zu verschieben und damit für eine seriöse Beurteilung des Versuchsergebnisses zu sorgen, an dem Widerstand der rot-grünen Mehrheitskoalition gescheitert.
„Schon im Mai 2020“, berichtet Ritter, „haben wir bei unserer Online-Umfrage von den vielen Bürgerinnen und Bürgern erfahren: Das Konzept stößt bei vielen Volksdorfern nicht auf Gegenliebe. Und der Unwille ist heute offenbar sogar noch stärker ausgeprägt!“ So lautete im Frühjahr 2020 eine Rückmeldung aus Gesprächen im Volksdorfer Ortskern: „Die alten Lüüt, die sowieso schlecht zu Fuß sind, kommen dann weder in die Geschäfte noch zu ihren Ärzten.“ Das sei inzwischen noch mehr Thema als damals, die Erreichbarkeit der Arztpraxen bewege mittlerweile immer mehr Menschen, so die Erfahrungen der FDP-Fraktion. Sie habe von Anfang an das Projekt kritisch begleitet und sehe weniger denn je einen Sinn darin, einer Ideologie Platz zu geben statt den wirklichen Bedürfnissen der Anwohner. Ritter: „Die Menschen in Volksdorf wollen keinen Verkehrsversuch, sondern praktische Lösungen!“ Schon im Jahr 2020 zeigten sich die wirklichen Bedarfe und Ideen der zahlreichen Umfrageteilnehmer klar und pragmatisch: Eigentlich könne alles bleiben wie es ist, der Autoverkehr solle nicht ausgegrenzt, sondern Mobilität einfach besser gesteuert werden. „Wir haben dazu viele gute Ideen erhalten und schon sehr früh in die Diskussion eingebracht“, so Ritter, „beispielsweise gewünscht wurden: ein modernes Parkleitsystem, das Parksuchverker verhindert; mehr Parkplätze für Mobilitätseingeschränkte; bessere ÖPNV-Anbindung des Ortskerns; Mobilität gemeinsam denken für Fußgänger-Rad-Autofahrer; P+R kostenlos; eine Art Ring-Shuttle zwischen Parkplätzen am Rand und dem Dorfkern, viel mehr Sitzbänke und vieles andere mehr. Alles Punkte, die wir als FDP-Fraktion Wandsbek voll unterstützen.“
Nicht zuletzt die Geschäftswelt, Zentrum des Volksdorfer Herzens, habe von Anfang an gegen das Vorhaben protestiert. Deshalb setze sich das FDP-Fraktionsteam dezidiert ein für ein offenes Volksdorf für alle Bürgerinnen und Bürger – und für sinnvolle echte Alternativen zur Nutzung des eigenen PKW, zum Beispiel die Gestaltung eines attraktiven Shuttle-Services seitens des ÖPNV zusammen mit IOKI, um das Volksdorfer Zentrum auch ohne Auto gut erreichbar zu machen. Birgit Wolff, Fraktionsvorsitzende der FDP in Wandsbek, baut auf den Bürgerwillen: „Wer wie wir ein für alle Verkehrsteilnehmer und Stadtbummler offenes Volksdorf behalten möchte, aber mit besseren Angeboten, auf das Auto auch mal zu verzichten, sollte das Angebot der Informationsveranstaltung nutzen und sich einbringen. Und zwar hörbar. Gute Gründe und Vorschläge für Alternativen gibt es genug.“