FDP-Fraktion Wandsbek zum Fortgang „Flaniermeile Volksdorf“: Kehrtwende und Korrekturen, Kosten und Konsequenzen

Die bestehende Fußgängerzone ist das Herzstück des Volksdorfer Ortskerns und derzeit noch für alle gut erreichbar. Die FDP-Fraktion Wandsbek kritisierte früh, dass Mobilitätseingeschränkte beim Flaniermeile-Konzept ausgegrenzt wurden – und fragt nach den Start- und Pflege-Kosten im Falle einer Dauerlösung. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek).

Es habe zwar fast zwei Jahre gedauert, bis die Initiatoren des Verkehrsversuches „Flaniermeile Volksdorf“ (die Bezirkskoalition aus SPD und den Grünen) selbst festgestellt hätten, dass ihr Konzept einen dicken Mangelpunkt hat: „Aber jetzt wird immerhin versucht, das Problem zu lösen. Natürlich haben wir zugestimmt, denn genau das haben wir ja vom ersten Tag an vehement kritisiert“, sagt die Wandsbeker FDP-Fraktionsvorsitzende Birgit Wolff. Es geht um die Erreichbarkeit des Volksdorfer Ortskerns für mobilitätseingeschränkte Bürgerinnen und Bürger; auf der zurückliegenden Sitzung des Regionalausschusses Walddörfer wurde ein entsprechender Antrag der rotgrünen Koalition gestellt und erwartungsgemäß positiv beschieden. „Uns hatte geradezu sprachlos gemacht, dass bei der öffentlichen Infoveranstaltung am 2. März tatsächlich gesagt wurde: Hier entstehen jetzt nah an den Geschäften Radstellplätze, damit die Radfahrer es näher haben mit ihren Einkäufen. Und die Autofahrer hätten ja nur einen Fußweg von rund sechs Minuten“, so Wolff. „Die, die so gesund und mobil sind, dass sie Radfahren können, sollen also im Zentrum parken können – und die Mobilitätseingeschränkten in den Randgebieten? Wir haben das in der Infoveranstaltung stark kritisiert und offenbar ist das angekommen bei den Initiatoren. Nun sind wir gespannt, ob diese Stellplätze für Menschen mit Gehbehinderung ohne entsprechenden Ausweis noch in die Gesamtplanung mit dem Ziel „autoarm“ eingebaut werden und was dann vom bisherigen Konzept dafür entfällt!“

Ein anderer Aspekt der Gesamtplanung interessiert die FDP-Fraktion Wandsbek ebenfalls: Was wird das alles mal kosten, wenn der Verkehrsversuch in eine Dauerlösung überführt werden sollte? Finn Ole Ritter, Bezirksabgeordneter und Fraktionssprecher im Regionalausschuss Walddörfer: „Bisher wissen wir, dass die Testphase deutlich über 300.000 Euro kosten wird. Vieles kann nicht weitergenutzt werden, wurde bei der Infoveranstaltung deutlich. Das heißt: Die ganzen Provisorien müssen abgeräumt und entsorgt werden, eine Dauerlösung braucht andere Materialien.“ Er habe jetzt eine Kleine Anfrage an die Verwaltung gestellt, die sich um zwei Kernpunkte dreht: „Erstens wollen wir wissen: Bekommen die Bürgerinnen und Bürger das, was sie beim Verkehrsversuch vielleicht hübsch finden, dann auch tatsächlich geliefert – oder wird der ganze dekorative Aufwand vielleicht doch zu teuer in unseren finanziell angespannten Zeiten? Und zweitens: Hat schon jemand in der Verwaltung ausgerechnet, was die Umsetzung in einen Dauerzustand uns Steuerzahler insgesamt kosten wird – mit Anschaffungs-, Pflege-, Instandhaltungs- und weiteren Kosten plus Baumaßnahmen? Für den Umbau selbst und dann die jährlichen Betreuungsmaßnahmen?“ Wenn diese Zukunftskosten feststehen, sollten, so die FDP-Fraktion Wandsbek, die Volksdorfer und Volksdorferinnen noch einmal befragt werden, ob sie das wirklich so wollen.

>> Termine und Orte Infostände<<

Samstag, 30. April 2022, 10.00 bis 12.00 Uhr, an der Weißen Rose Mittwoch, 4. Mai 2022, 7:30 bis 9:30 Uhr, am U-Bahnhof Volksdorf