Der eingebrochene Wohnungsbau in Hamburg beschäftigt Medien und Menschen in der Stadt seit vielen Monaten. „Als FDP-Bezirksfraktion schauen wir dabei auf unseren bevölkerungsreichsten Bezirk Wandsbek – und sehen nichts, was die Lage entspannt. Im Gegenteil!“, sagt Birgit Wolff, Vorsitzende der Wandsbeker Bezirksfraktion. „Beispiel: Laut aktueller Statistik des Bezirksamtes liegt die Bearbeitungszeit eingereichter Bauanträge inzwischen bei über 11 Monaten. Mit Blick auf die zudem drastisch gesunkene Anzahl an eingereichten Bauvorhaben bezeichnen das unsere Sprecher in den Fachausschüssen für Bauangelegenheiten ganz klar als Skandal!“ Aktuell werden weniger als 100 Einheiten pro Monat genehmigt – viele davon werden gar nicht mehr gebaut. Wolff: „In einer Genehmigung kann man aber nicht wohnen!“ Die FDP-Fraktion wiederhole ihre seit Jahren erhobene Forderung, der Bezirk möge bei Personalproblemen private Dienstleister und Zeitarbeitnehmer hinzuziehen: „Wir sehen überdeutlich, dass das Bezirksamt ohne Unterstützung komplett überfordert ist. Die strikte Ablehnung externer Unterstützung können wir uns als Bürgerinnen und Bürger aber nicht leisten!“
Landesweit steht Wandsbek zudem weit oben auf der Negativ-Liste bei „Bauüberhang Anzahl Wohnungen“ in der aktuellen Übersicht des Statistischen Landesamtes Nord: „Wir hatten als FDP-Fraktion um Darstellung der Daten auf Bezirksebene gebeten und diese erhalten. Diese Daten zeigen: Wandsbek belegt bei „Bauüberhang“ nach Hamburg Mitte (7112 Wohnungen) den zweitschlechtesten Platz mit 4671 Wohnungen. Im Bereich „erloschene Baugenehmigungen“ in Höhe von 57 Wohnungen hält Wandsbek mit sehr weitem Abstand zu den anderen Bezirken sogar Platz 1 auf der Negativliste.“
Der Bezirk habe bei vielen Bauvorhabenträgern das Image, dass es ihnen hier besonders schwer gemacht wird. Vorschriften, Anordnungen und zumal detailreiche Sonderwünsche seien demotivierend. Während auf Landesebene inzwischen klassische FDP-Ziele gelten wie weniger Regulierung sowie Erleichterung und Beschleunigung von Bürokratie, habe sich das Bezirksamt diese Trendwende in der Baupolitik bislang nicht zu eigen gemacht. Birgit Wolff, auch baupolitische Sprecherin der Wandsbeker FDP-Fraktion: „Im Bezirk dominieren juristische Kategorien statt schnelle und einfache Wohnraumförderung. Mindestens rund 12.000 Menschen in Hamburg mit Dringlichkeitsschein finden kein Zuhause. Für uns gilt es für die Arbeit der hiesigen Bezirksverwaltung klar: Bürokratie runter – Trendwende rauf!“