Viel Platz und gleich neben der idyllischen Wandse: Durch geschicktes Planen des Busbetriebes könnte es hier statt Bus-Parkplätze auch attraktiven Wohnraum und zentralen Gewerberaum geben, schlägt die FDP-Fraktion Wandsbek vor. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek)
Der Name des Antrags, den die FDP-Fraktion Wandsbek in den Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung Mitte Februar eingereicht hatte, war Programm: „Vorhandene Flächen für Bauen nutzen – Grünversiegelung vermeiden“. Und dazu hatte sie auch gleich eine Idee eingebracht: Wie wäre es, mal über den Busbetriebshof an der Wendemuthstraße nachzudenken? „Hamburg besteht ja nicht nur aus Fläche, sondern auch aus Höhe und Tiefe“, sagt dazu Birgit Wolff, Vorsitzende der Wandsbeker FDP-Fraktion, „und nachdem der HVV in der Veddel seine Busse auch übereinander abstellt, dachten wir: Warum nicht auch in Wandsbek?“ An dieser Stelle im Herzen Wandsbeks gebe es viel Platz, der oft ungenutzt sei, eine wunderbare Lage für „Leben an der Wandse“ – und durch den Betriebshof eine ideale Voraussetzung für ein „Mixed-Use“-Konzept, also der heute favorisierten Nachbarschaft von Gewerbe und Wohnen.
Was als ein Vorschlag gedacht war, auch mutige Ideen zu diskutieren, traf insbesondere bei der rotgrünen Regierungskoalition auf offene Ohren: „Die Fläche biete in der Tat Potential, hieß es, und die Fachbehörde möge eine Stellungnahme dazu abgeben“, so Wolff, „und genau diese gibt es jetzt. Sie lag der zurückliegenden Bezirksversammlung am 5. Mai vor.“ Ergebnis: Die Vision könnte Realität werden. Die Verkehrsbehörde informierte (Drucksache 21-5147), dass der Betriebshof an der Wendemuthstraße Teil des gerade in Arbeit befindlichen Rahmenplanes sei, der für das Wandsbeker Zentrum entwickelt werde. Dort enthalten sei „die Prüfung einer Nutzungserweiterung des Busbetriebshofes…“. Erste Ergebnisse des geplanten Austausches nicht zuletzt zu den Bedarfen des öffentlichen Verkehrs würden zum Jahresende erwartet.
„Wir freuen uns sehr, Teil einer Bezirksversammlung zu sein, die sich immer wieder auch als offen für neue Gedanken und Anregungen erweist“, sagt Birgit Wolff, und verweist da nicht zuletzt auf die frühzeitigen Vorschläge ihrer Fraktion, im Falle eines Abrisses des Galeria-Kaufhauses am Wandsbeker Markt eine überdachte Markthalle zu installieren – in Zusammenarbeit mit den Wochenmarkthändlern. „In der Tat scheint sich da etwas in diese Richtung zu bewegen – auch hier bekommt eine Vision langsam ein reales Gesicht.“ Auch die Tiefgarage auf dem Wochenmarkt selbst, die unter anderem spezielle Stellplätze für die Marktbeschicker bieten und den Wochenmarkt von parkenden Lieferwagen entlasten könnte, sei nicht ganz vom Tisch.
„Wandsbek entwickelt sich weiter, und der Druck durch die steigende Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern muss nicht zwingend zu Überbauung von Grünflächen führen! Wir regen an“, so Birgit Wolff, „mit wachen Augen durch unseren schönen Bezirk zu gehen und Ausschau zu halten, wo neues Denken auch neues Planen auslösen könnte: Denn unser wunderbares Grün, von dem auch die Stadt Hamburg erheblich profitiert, wollen wir behalten und lieber ausbauen statt zubauen.“