Eigentlich war den Anwohnerinnen und Anwohnern im Bereich Am Neumarkt/Luetkensallee, die vor Monaten schon unangekündigte erhebliche Baumfällungen hinnehmen mussten, vermittelt worden: Im Rahmen der Straßenbaumaßnahmen sollte es keine weiteren Baum-Fällungen mehr geben. Nun passierte es doch wieder – und erneut ohne Vorabinformation der Anwohnenden. „Wir haben daher beim Bezirksamt nachgefragt“, sagt Finn Ole Ritter, FDP-Bezirksabgeordneter in Wandsbek, „warum dieser Straßenbaum gefällt wurde und wer den Auftrag dazu gab. Die Antwort hat uns doch verblüfft: Von der Baumfällung hatte die Bezirksverwaltung keine Kenntnis. Es sei offenbar eine Maßnahme von Stromnetz Hamburg gewesen.“
Die Kritik seitens der FDP-Fraktion ist daher deutlich: Nicht nur hätten die Anwohner an den Straßen Am Neumarkt und Luetkensallee in der jüngeren Vergangenheit bereits ohne Vorabinformation mit verschiedensten, teilweise erheblich einschränkenden Baumaßnahmen klarkommen müssen: „Jetzt geht die Leidenszeit offenbar weiter“, so Ritter. Denn auf die Frage, wie der Verlust von weiteren Bäumen verhindert werden könne, zumal die Straße längst ihren Allee-Charakter verloren habe, und zu weiteren Folgefragen verwies die Wandsbeker Verwaltung lediglich auf Stromnetz Hamburg. Das Bezirksamt sei nicht informiert. „Schon das darf uns als Bürgerinnen und Bürger doch sehr verwundern: Die für unseren Bezirk zuständige Verwaltung ist offenbar, so vermittelt ihre Antwort, in die Planungen der Landesbehörden selbst da, wo es um Lebensraum und Alltag der Wandsbeker Bevölkerung geht, nicht mit einbezogen“, kritisiert Ritter. Und fühle sich insofern offenbar auch nicht zuständig für die Einbeziehung der Anwohner, die ein berechtigtes Interesse an transparenten Informationen hätten.
„Dass die Anwohner-Information bei geplanten Straßenbaumaßnahmen immer noch nicht selbstverständlich ist, ist nicht mehr nachvollziehbar. Dabei sollte die Verwaltung doch inzwischen hinzugelernt haben: Schließlich haben die deutlichen Proteste nach den unsäglichen Fällaktionen in der Straße am Neumarkt sowohl bei der Öffentlichkeit als auch bei der Politik nicht nur im Bezirk zu vielen Diskussionen geführt. Es ist klar, dass es bauliche Maßnahmen im Bereich der teilweise maroden Infrastruktur geben muss. Uns geht es aber um das Wie – vor allem um die Transparenz und Koordination der zukünftigen Maßnahmen! Wir fordern hier nochmals mit allem Nachdruck, endlich die Anwohner und Anwohnerinnen mitzunehmen, wenn in ihrem Umfeld Baumaßnahmen anstehen!“