FDP-Fraktion Wandsbek schlägt vor: Einhorn mit QR-Code für mehr Kinderschutz

Schon mal getestet: Der Wandsbeker FDP-Bezirkspolitiker Daniel Valijani und seine Parteikollegin Yasemin Stahl haben das Kinderschutz-Logo aus der Schweiz, das vor unachtsamem Einstellen von Kinderbildern in die sozialen Medien warnt, auf dem Spielplatz Schemmanstraße ausprobiert. Empfehlenswert, ist ihre Bilanz. (Bild: FDP-Fraktion Wandsbek)

Es ist so schnell gemacht: Die Kinder toben fröhlich über den Spielplatz, und mit einem Klick toben sie auch über die sozialen Medien – gepostet von den stolzen und glücklichen Eltern. „Leider sind es nicht immer nur die lieben Verwandten oder besten Freunde, die sich mitfreuen“, sagt Daniel Valijani, Bezirksabgeordneter der FDP in der Bezirksversammlung Wandsbek, „auch im Darknet finden solche Schnappschüsse Anhänger, die die Kinder-Fotos missbrauchen und Geschäfte mit bearbeiteten Bildern machen.“ Das sei nicht allen Eltern bewusst, auch wenn sie in den Kindergärten mehrere Formulare unterschreiben müssten, damit ihre Kinder zum Beispiel bei Ausflügen von den Erziehern fotografiert werden dürfen. „Das ist gut, aber noch keine Schulung für den Umgang mit Kinderfotos in den sozialen Netzwerken“, so Valijani. Da sei es hilfreich, wenn es einen kleinen entsprechenden Hinweis gäbe, wenn man die gerade so ausgelassen tobenden Kinder vor der Kamera habe.

Zusammen mit seiner Parteikollegin Yasemin Stahl hat er daher einen Antrag für die Bezirksversammlung Wandsbek erarbeitet und dort eingebracht mit dem Ziel, auf Spielgeräten einen kleinen Code mit Einhorn anzubringen: „Wenn Kinder mal eben rasch mit dem Handy fotografiert werden, ploppt kurz ein Hinweis auf, der dafür sensibilisiert, beim Posten an mögliche Risiken zu denken“, sagt Valijani. Ursprünglich kommt diese Kinderschutz-Aktion aus der Schweiz, die Idee importiert hat Yasemin Stahl: „Das hat mich sehr beeindruckt, die große positive Resonanz auch“, sagt sie. Es sei ihr als Mutter von zwei Kindern eine Herzensangelegenheit, sich für den Kinderschutz auf Social Media zu engagieren: „Für uns Eltern ist es auch eine gute Möglichkeit, den Kindern einen achtsamen Umgang mit persönlichen Daten im Netz vorzuleben.“

Daniel Valijani schlägt vor, dass der Bezirk Wandsbek den QR-Code mit dem Einhorn als Modellprojekt startet, ein interessiert-positives Signal hatte das Bezirksamt auch schon als Antwort auf die zurückliegende Kleine Anfrage (Drucksache 21-4816) übermittelt: Man könne sich vorstellen, diese sinnvolle Hinweismöglichkeit sogar hamburgweit einzuführen. Noch nicht ganz überzeugt waren allerdings die Vertreter der rotgrünen Regierungskoalition in der Wandsbeker Bezirksversammlung: Man wolle sich noch vertiefter mit der Idee befassen, hieß es bei der Sitzung am 3. März, und so steht das Einhorn mit dem QR-Code demnächst erneut auf der Agenda. „Wir hoffen, dass dann nicht nur das Bezirksamt letztlich grünes Licht gibt, sondern auch die Bezirksversammlung“, wünscht sich Valijani, „es ist ein kleines freundliches Zeichen, das aber viel für Kinderschutz tun kann.“