FDP Fraktion Wandsbek: Kritik an riskant langsamer Digitalisierung in den Schulen

Nicht angestöpselt: Die Digitalisierung in den Schulen geht riskant langsam voran, kritisiert die FDP Fraktion Wandsbek. (Bild: FDP Fraktion Wandsbek)

„Derzeit wird auf Basis der schulischen Anforderungen ein Konzept erstellt“, heißt es in der Antwort der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) auf ein Auskunftersuchen der FDP Fraktion Wandsbek zum Thema „Beschaffung und Einsatz digitaler Endgeräte für den Unterricht“ (Drucksache 21-2127.1). Die Antwort bezieht sich auf die Frage nach dem Support. Birgit Wolff, Vorsitzende der Wandsbeker FDP Fraktion: „Wir wollten wissen, ob denn sichergestellt ist, dass die ausgelieferten Endgeräte auch benutzt werden – oder in den Ecken liegen, weil sich keiner um deren Einrichtung kümmert. Die Antwort hat uns wirklich deprimiert: Es wird erst etwas erarbeitet.“ Dabei habe sich der unbedingte Bedarf bereits im Frühjahr beim ersten auch Schule-bezogenen Lockdown gezeigt: „Schon da war der Ruf laut und deutlich, dass die Digitalisierung des Unterrichts schnellstmöglich vorankommen muss“, so Wolff, „und jetzt hören wir: Die Verwaltung arbeitet noch daran. Dabei wird der Ruf nach Schulschließung im Zuge der aktuellen Infektionsentwicklungen immer lauter. Das Risiko, dass uns das Thema fairer Schulunterricht um die Ohren fliegt, wird immer größer!“

So lobenswert es sei, dass das Land Hamburg (Zitat aus der BSB-Antwort) „bundesweit bisher den größten Fortschritt bei der Umsetzung der Verwaltungsvereinbarung DigitalPakt Schule 2019-2024 erzielt“ hat, so wenig sage dies darüber aus, so die Wandsbeker FDP Fraktion, ob die erreichten Schritte auch ein realer Fortschritt vor Ort, also in den Schulen, für das Lehrpersonal und die Schüler sind. Die abschließende Einrichtung der Endgeräte sei an den Schulen unterschiedlich organisiert, hieß es. Das allgemeine Anforderungsprofil für Lehrerinnen und Lehrer schließe, so die BSB, die Fähigkeit ein, aktuelle methodisch-didaktische Erkenntnisse und neue Medien für den Unterricht und die Unterrichtsentwicklung zu nutzen.

„Was deutlich wird: Es gibt aktuell noch immer viel Erwartungshaltung bei der Schulbehörde und wenig Anwendungserfolg“, sagt Birgit Wolff: „Laut BSB sollen – man beachte die Formulierung „sollen“ – die Geräte jetzt intensiv im Unterricht eingesetzt werden, für den Fall einer erneuten Einschränkung des Unterrichts.“ Der könnte bei dem aktuellen Infektionsgeschehen schon bald bevorstehen. Bis dahin sollten dann aber auch die Lehrer passgenau ausgestattet sein: Laut Kultusministerkonferenz-Präsidentin Stefanie Hubig wird es mit der flächendeckenden Ausstattung der Lehrerinnen und Lehrer mit Dienstlaptos in diesem Jahr nichts mehr. Wolff: „Es gibt offenbar noch Beratungsbedarf des Bundes bei der Finanzierung. Entspannte Schulferien über den Jahreswechsel wird es in Hamburg bei dieser Bürokratieschnecke wohl nicht geben.“