FDP-Fraktion Wandsbek fragte nach Zustand und Zukunft: Teichwiesen und andere Wandsbeker Moore – Umwidmung wie „Diekmoor“ in Nord?

Schön und umweltrelevant: die Volksdorfer Teichwiesen. Nicht alle Wandsbeker Moore werden vom Bezirksamt betreut – und, darauf weist die FDP-Fraktion Wandsbek hin: Moore im Landschaftsschutzgebiet sind vor Umwidmung in Baugelände nicht wirklich gesichert. (Foto: FDP-Fraktion Wandsbek)

Im Vorfeld des Volksdorfer „Teichwiesentages“ des BUND Hamburg am 11. Juni und nicht zuletzt des Langen Tages der Stadtnatur der Loki Schmidt Stiftung am 18./19. Juni 2022 erkundete die FDP-Fraktion Wandsbek in einer Kleinen Anfrage den Zustand der Moore im Bezirk Wandsbek (Drucksache 21-4681): Wer kümmert sich um die Moore und wie geht es ihnen? Und: Wie geschützt sind sie mit Blick auf die Bebauungspläne, wie es sie derzeit im Bezirk Nord beim Diekmoor gibt? Zu diesem Punkt müsse man unterscheiden, ob es sich bei dem Moor um ein Naturschutzgebiet/NSG (Beispiel: Volksdorfer Teichwiesen) oder Landschaftsschutzgebiet/LSG handelt. Birgit Wolff, Fraktionsvorsitzende der Wandsbeker FDP: „Wie wir erlebt haben, kann ein Landschaftsschutzgebiet umgewidmet werden. Ein Teilbereich der Hummelsbütteler Feldmark wurde im Jahr 2017 plötzlich Bauland, übrigens mit Zustimmung aller großen Fraktionen – und Ablehnung seitens der FDP.“ Zu solchen Landschaftsschutzgebieten zählt auch das Diekmoor, auf dem nun rund 700 Wohnungen entstehen sollen. „Das ist, mit Blick auf die hoch gehaltene Klima&Umwelt-Fahne in Hamburg, sicher schwer begreiflich zu machen, dass einerseits die Erderwärmung reduziert werden und dann andererseits ausgerechnet ein Moor, dessen klimaschützende Relevanz eigentlich jedem klar ist, versiegelt werden soll“, so Wolff. Auch im Bezirk Wandsbek gebe es Moore in Form eines Landschaftsschutzgebietes, hier sei erhöhte Aufmerksamkeit notwendig, damit diese erhalten oder gar, wo möglich, renaturiert und unter Schutz gestellt werden könnten.

Laut „Moore in Hamburg – Maßnahmen“, einer spannenden Publikation der Behörde für Umwelt und Energie (Jahr 2020) verfügt der Bezirk Wandsbek über die größte Anzahl an Mooren in geschützten Gebieten in Hamburg, vom Duvenstedter Brook über das Stellmoorer Tunneltal bis zum Wittmoor. Nur zwei davon gehören zum bezirklichen Verwaltungsvermögen, wie das Bezirksamt Wandsbek auf die FDP-Anfrage berichtete, und nur diese werden seitens des Bezirksamtes in Zusammenarbeit mit Umwelt-Organisationen und freiwilligen Helfern betreut und gepflegt: einerseits die Hummelsbütteler Moore (betreut vom Botanischen Verein zu Hamburg) und andererseits die Volksdorfer Teichwiesen, um die sich der BUND kümmert zusammen mit der Loki Schmidt Stiftung und dem Botanischen Verein. Zu allen anderen NSG-Mooren gab es keine weiterführenden Auskünfte. Die Klimamanager sind zumindest derzeit nicht involviert, und eine Verpachtung der beiden Moore im eigenen Zuständigkeitsbereich ist nicht gegeben und nicht beabsichtigt. „Die Antworten der Verwaltung beziehen sich lediglich auf die zwei Moore, um die sie sich selbst kümmert“, so Birgit Wolff, „nicht aber auf die sieben anderen in Naturschutzstatus, und zu den Mooren im Landschaftsschutz gab es keine weiterführenden Informationen. Das empfinden wir als beunruhigend. Der drängende Wohnungsbau muss andere Wege finden, beispielsweise deutlich mehr in die Höhe, als dezidiert umwelt- und klimarelevante Moore in den Blick zu nehmen!“ Die Bürgerinnen und Bürger sollten, so die FDP-Fraktion Wandsbek, die anstehenden Veranstaltungen zu den Volksdorfer Teichwiesen und dem Tag der Stadtnatur auch dazu nutzen, sich über den dauerhaften Erhalt und die Optimierung der Moore vor Ort zu erkundigen.