FDP-Fraktion Wandsbek: Ehrenamtskarte für Wandsbek und Hamburg kommt 2024

Freuen sich auf die künftige „Ehrenamtskarte“ für die wichtigen ehrenamtlich Aktiven in Hamburg und im Bezirk Wandsbek: Birgit Wolff und Daniel Valijani, FDP-Fraktionsvorstand in Wandsbek, weisen aber auch darauf hin, dass zuerst der Staat seinen Aufgaben für die Bürger nachkommen muss und die Arbeit der Ehrenamtlichen nur freiwillige Ergänzung sein dürfen. (Bild: Lichtliebe)

In einer Kleinen Anfrage hatte sich die FDP-Fraktion Wandsbek beim zuständigen Bezirksamt erkundigt, wie es um die Bereitstellung einer Ehrenamtskarte für ehrenamtlich Tätige im Bezirk steht. Niedersachsen und Bremen würdigen den Einsatz für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Sport und Kultur bereits seit dem Jahr 2007, eine entsprechende Ehrenamtskarte ermöglicht den Inhabern eine Vielzahl von Vergünstigungen bei meist staatlichen Einrichtungen wie Museen und Schwimmbädern, aber auch bei mitmachendem Einzelhandel.

„Wir haben uns sehr gefreut über die positive Antwort der Verwaltung“, sagt Daniel Valijani, stellvertretender Fraktionsvorsitzender des Wandsbeker FDP-Fraktion, „demnach kann für Anfang 2024 mit der Einführung einer Ehrenamtskarte auch für den Bezirk Wandsbek gerechnet werden.“ Die Sozialbehörde entwickle gerade, hieß es in der beantworteten FDP-Anfrage (Drucksache 21-7453), gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteuren und unter Beteiligung der Bezirke ein entsprechendes Konzept. Valijani: „Die Bürgerinnen und Bürger Wandsbeks zeichnen sich durch ein großartiges ehrenamtliches Engagement aus. Solcherart Einsatz für die Senioren in unserem Bezirk oder für die Tafel sind ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft. Aber auch in Sportvereinen oder kulturellen Einrichtungen sind die Ehrenamtlichen eine Bereicherung für unser Zusammenleben. Ihnen allen gilt unser Dank und Anerkennung.“

Wenn die Personallücke in der Behörde in der Hammer Straße nicht durch eine Überbrückungshilfe durch Mitarbeiter der Verwaltung aus anderen Bereichen entlastet werden könne, kritisiert Birgit Wolff, Vorsitzende der Wandsbeker FDP-Fraktion, „weil letztlich in weitgehend allen Bereichen Personalmangel vorliegt, dann muss das Amt zu neuen Lösungen greifen!“ Die Behörde für Inneres und Sport habe die Aufgabe übernommen, sich um die Asylbewerber zu kümmern – dieser Aufgabe kommt die Behörde aber nicht mehr zuverlässig nach.

Wie Birgit Wolff, Vorsitzende der FDP-Fraktion Wandsbek, ergänzt, ist eine Ehrenamtskarte sehr sinnvoll, allerdings dürfe der Staat sich damit nicht aus seiner Verantwortung verabschieden, für die Bürger da zu sein: „Wir müssen aufpassen, dass der Staat seinen Verpflichtungen nachkommt und für die Ausübung der Aufgaben reguläre Arbeitsplätze schafft und auch besetzt. Dass Bürgerinnen und Bürger es selbst in die Hand nehmen, Schwachstellen freiwillig und in Eigeninitiative zu überbrücken, ist großartig und verdient unser aller Respekt und auch unseren Dank. Wichtig bleibt, dass große und für viele Menschen relevante Einrichtungen gesichert zur Verfügung stehen und nicht auf freiwilliges Engagement bauen müssen und eine instabile Zukunft vor sich haben. Ehrenämtler sollen den Staat nicht von eigenen Aufgaben entlasten, sondern nur ergänzend tätig sein. Wenn der Staat auf ihre Expertise für eigene Aufgaben zurückgreift, muss er die entsprechenden Bürgerinnen und Bürger auch entsprechend für ihren Aufwand entlohnen. Das ist nicht mit einer Ehrenamtskarte getan.“