Viele Familien träumen vom Leben im eigenen Häuschen mit Garten – der Bezirk Wandsbek bleibt für solche Wünsche derzeit offen, so die Wandsbeker FDP-Fraktion. (Bild: FDP Fraktion Wandsbek)
Anders als im Bezirk Hamburg-Nord wird den Bürgerinnen und Bürgern im Bezirk Wandsbek nicht signalisiert, dass ihr Traum vom eigenen Einfamilienhaus nicht in Erfüllung gehen könnte: Wie die FDP-Fraktion Wandsbek durch eine Kleine Anfrage (Drucksache 21-2785.1) erfahren hat, gibt es keine Empfehlung, in Zukunft weniger Einfamilienhaus-Neubauten zu genehmigen als bisher. „Wir müssen allerdings festhalten“, so Birgit Wolff, Vorsitzende der Wandsbeker FDP-Fraktion, „dass es in der Antwort des Bezirksamtes dezidiert hieß: seitens der Verwaltung nicht. Das lässt offen, dass es seitens der Politik vielleicht doch noch Druck geben könnte.“ Aber auch da sehe es zumindest derzeit nach keinen drohenden Restriktionen aus: „Das Stichwort Einfamilienhaus kommt im bezirklichen Koalitionsvertrag von SPD und Grünen jedenfalls nicht dezidiert vor“, so Wolff.
Die Kleine Anfrage hat zudem ergeben, dass die Anzahl der „Wohngebäude mit einer Wohnung“ – die amtliche Bezeichnung für Einfamilienhäuser – im Bezirk Wandsbek zwischen 2015 und 2019 von 54.225 auf 55.695 gestiegen ist. Zudem sind im Zeitraum 2019 bis Ende 2020 neue Flächen für mögliche Einfamilienhausbebauung hinzugekommen, beispielsweise in Farmsen-Berne, in Marienthal, in Wohldorf-Ohlstedt und in Volksdorf.
Die FDP-Fraktion Wandsbek begrüßt die Offenheit der Bezirksverwaltung für das eigene Haus mit Garten und damit die Erfüllung manchen Lebenstraumes junger Familien – aber gleichzeitig auch das klare Bekenntnis zu Überprüfungen, wo im Zuge des Bevölkerungswachstums in Hamburg sinnvolles Wohn-Verdichtungspotential besteht. Dazu Magnus Mayer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Planungsausschusses: „Eine sinnvolle Nachverdichtung ist unerlässlich in einer zahlen-, aber nicht flächenmäßig immer weiter wachsenden Stadt wie Hamburg. Diese muss allerdings maß- und sinnvoll erfolgen, um den Charakter der einzelnen Stadtteile zu wahren.“ Ein pauschales Verbot von Einfamilienhäusern hält die Wandsbeker FDP-Fraktion für keine geeignete Maßnahme: „Wenn man in den Walddörfern, am Stadtrand oder in entsprechend gewachsenen Gebieten kein Einfamilienhaus mehr bauen darf, wird manche junge Familie nicht etwa ihren Traum vom Eigenheim aufgeben, sondern eben ins benachbarte Schleswig-Holstein abwandern“, vermutet Mayer.