Die Gesamtzahl der PKW in Hamburg steigt – auch im Bezirk Wandsbek. Die FDP Fraktion Wandsbek fordert daher von der Mobilitätspolitik in Land und Bezirk sowohl ein überzeugendes Stellplatzkonzept als auch eine ökologisch nachhaltige Mobilitätsalternative, die mit überzeugendem Komfort auch Außenbezirke und bisher aufs Auto angewiesene Bürgerinnen und Bürger einbezieht. (Bild: FDP Fraktion Wandsbek)
Die Pandemie beeinflusst auch die Mobilität: Wie die Antwort der Verwaltung auf eine Kleine Anfrage der FDP Fraktion Wandsbek (Drucksache 21-2294.1) ergab, wurden vor allem in den Monaten Februar bis August 2020 hamburgweit deutlich weniger PKW-Neuzulassungen notiert als in den beiden zurückliegenden Vergleichsjahren. Während im Jahr 2018 in diesem Zeitraum 89.011 PKW zugelassen wurden und im Jahr 2019 87.515, waren es im Corona-Jahr 2020 nur 52.537 PKW. Im September und Oktober holen die Zahlen allerdings deutlich auf und liegen hier deutlich über den beiden Vorjahren.
Viele Neuzulassung im Bereich Gewerbeverkehr
Wie die Daten der Verwaltung zeigen, verändert sich in den letzten Jahren neben der Gesamtzahl auch die Art der neu zugelassenen PKW: Die Anzahl gewerblich genutzter PKW ist zwischen 2010 und 2019 von 113.455 auf 119.819 leicht gestiegen. Im Vergleich dazu hat sich die Menge neu angemeldeter Privat-PKW kaum verändert und liegt letztlich im Schnitt bei 19.000 Neuzulassungen pro Jahr. Damit wurden in diesem Zeitraum rund sechsmal so viele gewerblich genutzte PKW neu zugelassen wie Privatfahrzeuge.
Wandsbek: Bestand an PKW gestiegen
Während im Bereich Neuzulassungen nur hamburgweite Daten verfügbar sind, stehen für den Bezirk Wandsbek auch Zahlen zum PKW-Bestand zur Verfügung. Wie die FDP-Fraktion über ihre Kleine Anfrage erfuhr, hat sich im Bezirk Wandsbek die Gesamtzahl des PKW-Bestandes im Zeitraum von 2009 (172.260 PKW) bis 2018 (190.245 PKW) erhöht. Der Trend ist vergleichbar mit den landesweiten Zahlen: Auch hier steigt der Bestand von 711.380 auf 783.100. Ein Blick auf ein Detail der Bestands-PKW: Der Anteil der gewerblich genutzten PKW im Bezirk Wandsbek ist zwischen 2009 und 2018 von 9,4 % auf 10,4 % gestiegen.
Verkehrspolitik: Die ganze Stadt im Blick…
„Wer auch bei der Mobilitätspolitik die ganze Stadt im Blick hat“, sagt Birgit Wolff, FDP-Fraktionsvorsitzende in Wandsbek, „kommt an diesen Entwicklungen nicht vorbei. Man kann nicht gießkannenmäßig Politik gegen Autofahrer machen.“ Beispielsweise fehlten in den Außenbezirken und für Ältere, für Familien mit Kindern und Mobilitätseingeschränkte vergleichbar komfortable, aber ökologisch nachhaltigere Alternativen: „Mobilität für alle muss auch alle mitnehmen! Auch finanziell: Wer neben den Kosten für das P+R-Parken auch noch ÖPNV-Tickets für die Familie kaufen muss, ist zudem meist teurer unterwegs als mit dem eigenen Auto.“ Die FDP Fraktion Wandsbek begrüße durchaus die deutlichen Verbesserungen für Radfahrer im Rahmen der Mobilitätswende – erwarte aber Sach- statt Ideologiepolitik: „Wer das Auto verdrängen will, muss für das Auto Platz schaffen“, so Wolff, „denn irgendwo muss es stehen, während die Bürgerinnen und Bürger Rad oder ÖPNV nutzen.“ Mit Blick auf die Entwicklung bei Neuzulassungs- und Bestandszahlen fehle hier ein überzeugendes Konzept.
Zwischenstand der Online-Bürger-Umfrage „Rad&Auto“ – Umfrage verlängert
Wie der derzeitige Zwischenstand der aktuellen Online-Bürger-Umfrage der FDP-Fraktion zum Thema Auto- und Radnutzung zeige, verfüge die mit deutlichem Abstand überwiegende Anzahl der Radnutzer unter den Umfrage-Teilnehmern auch über ein eigenes Auto. Die Umfrage erkundet unter anderem, wo das eventuell vorhandene Auto parkt, wenn man sich aufs Rad schwingt. Die Online-Umfrage ist verlängert und steht bis 15. Januar 2021 zu Verfügung.
Umfragelink hier auf unserer Seite unter „Umfragen“.