Sinnlose Vernichtung von Parkplätzen im Volksdorfer Ortskern

Im Volksdorfer Ortskern steht immer wieder die Errichtung eines Fahrradstreifens zur Diskussion - vorgeblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit der Radfahrer. Auf Beschluss der Bezirksversammlung Wandsbek hat die zuständige Straßenverkehrsbehörde (Polizeikommissariat 35) hierzu nunmehr sehr deutlich ausgeführt (Drucksache 22-1639), dass die baulichen Gegebenheiten der betroffenen Straßen – insbesondere im Bereich Im Alten Dorfe und Claus-Ferck-Straße – eine sichere und regelkonforme Umsetzung eines Fahrradstreifens nicht zulassen. Und das selbst dann, wenn dafür sämtliche Parkstände, einschließlich Ladezonen und Sonderparkplätze für Schwerbehinderte, ersatzlos wegfallen würden. Denn sogar bei vollständigem Wegfall aller Parkplätze reiche die Fahrbahnbreite nicht aus, um einen gegenläufigen Radverkehr sicher über einen oder zwei Radfahrstreifen oder Schutzstreifen zu führen, da die erforderlichen Mindestbreiten für solche Anlagen nicht eingehalten werden könnten.
Gert Wöllmann, Bezirksvorsitzender der FDP-Wandsbek, betont: „Eine derartige Maßnahme würde somit lediglich dringend benötigte Parkmöglichkeiten vernichten, ohne dass ein echter Sicherheitsgewinn für Radfahrer erzielt würde.“ Und ergänzt: „Erst kürzlich musste auf der Elbchaussee eine solche Baumaßnahme aufgrund fehlender Mindestbreiten zurückgebaut werden.“
Die Auswertung der Verkehrsunfälle der letzten drei Jahre zeige zudem, so Wöllmann, dass im betroffenen Straßenzug lediglich drei Unfälle mit Radfahrerbeteiligung registriert wurden – zwei davon ohne Fremdeinwirkung, einer durch einen Zusammenstoß mit einem abgestellten Lkw. Die Polizei sieht daher auch aus verkehrssicherheitstechnischer Sicht keine zwingende Notwendigkeit für einen zusätzlichen Fahrradstreifen. „Die Fakten sprechen also eine klare Sprache: Die Errichtung eines Fahrradstreifens ist weder möglich noch notwendig, führt aber zu einer vollständigen Vernichtung von ohnehin knappem Parkraum. Ohne Radfahrern zu helfen, würde es Bürgerinnen und Bürgern, die auf ein Auto angewiesen sind, die Anfahrt unnötig erschweren und die Anlieferung von Waren verkomplizieren.“ Der FDP Bezirksverband Wandsbek setzt sich daher weiter dafür ein, von einer Umsetzung abzusehen, insbesondere da keine konkrete Gefährdungslage vorliegt.